Studien für das Pianoforte
Nicolò Paganini war im 19. Jahrhundert der Inbegriff des Virtuosen schlechthin. Viele Komponisten setzten sich kreativ mit seinen musikalischen Themen auseinander. Auch Johannes Brahms liess es sich nicht nehmen, ein Werk des Geigenvirtuosen Paganini als Vorlage zu einer Komposition für sein Instrument, das Klavier, zu verwenden. Er nahm sich des Capriccio Nr. 24 in a-moll aus Paganinis Opus 1 an.
Brahms betrachtete die 1862/63 komponierten Variationen zunächst nur als „Fingerübung“ für sich selbst und wollte sie gar nicht veröffentlichen. Zum Glück entschied er sich nach einigen Jahren doch dazu, und so dürfen sich die Brahms-Liebhaber unter den Pianisten mit dieser Urtextausgabe über ein ungewöhnlich virtuoses Meisterwerk freuen.
Im Vergleich mit den Variationen von Chopin, Schumann und Liszt über dasselbe Thema bieten jene von Brahms ein weitaus reichhaltigeres, neuartigeres Spektrum pianistischer Spielformen. Ob der Spieler sie wie Clara Schumann als „Hexenvariationen“ empfindet, darf er selbst entscheiden.
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